Übersicht

Das Riedji (ausgesprochen "Rier-di") ist eine private Alp im deutsch­sprachigen Teil des Schweizer Kantons Wallis. Sie umfasst sechs histori­sche Holz­gebäude auf einem Berg­sattel in 1.800 m Höhe und wird seit über 500 Jahren von den Bewohnern des Dorfes St. Niklaus während der Sommer­monate für den Getreide­anbau und zur Vieh­weidung genutzt. Obwohl die Alp in vieler­lei Hinsicht typisch für die Hoch­alpen ist, weist sie doch einige Besonder­heiten auf. So liegt sie über einer 200 m hohen Steil­klippe und ist nur nach knapp zwei­stündi­gem Fuss­marsch erreichbar. Auch wurde sie in den letzten Jahr­zehnten nicht verbaut, sondern befindet sich in einem ungewöhn­lich guten Erhal­tungs­zustand. Dieses Ensemble aus alpiner Berg­kulisse, histo­ri­scher Archi­tek­tur und durch jahr­hunderte alte Bewirt­schaftungs­formen gepräg­ter Kultur­land­schaft gilt es auch für zukünf­tige Genera­tionen zu bewahren.
Die Riedji-Alp befindet sich 600 Meter über dem Dorf St. Niklaus im Ober­wallis, unweit der italie­nischen Grenze. Der Ort liegt in der Mitte des Mattertals - etwa auf halbem Wege zwischen dem Rhônetal im Norden und dem Ort Zermatt mit dem Matter­horn im Süden (jeweils 30 km entfernt). Mit zwei Dutzend Vier­tausendern in unmittel­barer Umgebung findet sich das Riedji nicht nur im höchsten Teil der Alpen, sondern gleich­zeitig im tiefsten Tal Europas. Es ist somit nicht ver­wunder­lich, dass St. Niklaus Geburts­ort wichtiger Pioniere des Alpinis­mus war, an die das hier beheima­tete Berg­führer­museum erinnert. Viele welt­bekannte Ski­orte finden sich in der Umgebung, wie etwa Zermatt, Saas Fee, Rieder­alp und Crans Montana. Vom Riedji aus sieht man in der Ferne den Aletsch­gletscher - mit 24 km Länge das grösste Eisfeld Zentral­europas und seit 2001 von der UNESCO als Welt­natur­erbe anerkannt.

Satelliten-Ansicht des Riedji

Die Alp wird von Fernando Imboden und seiner Frau Andrea als Neben­erwerb­land­wirtschaft betrieben. Fernando arbeitet haupt­beruflich bei der Firma Kontek als Land­maschinen­mechaniker, Andrea arbeitet in Teilzeit bei der Raiffeisen­bank in Grächen.